17.04.2024
Studienreise für Fleischrinderzüchter nach Schottland
Betriebsbesichtigungen und Besuch der Royal Highland Show sind geplant.
[mehr]Seit 1975 werden in Luxemburg alle Tiere der spezialisierten Fleischrassen, die herdbuchmäßig erfasst sind, regelmäßig gewogen. Bei den Robustrassen ist die Wiegung und Bewertung beim Absetzen fakultativ. Bis 1989 wurden alle Tiere im Alter von sechs und die Jungbullen zusätzlich im Alter von zwölf Monaten gewogen.
Seitdem wird das sehr umfangreiche Fleischrinderleistungskontrollprogramm „Chaîne Vaches Allaitantes“ heute „Bovin Croissance“, des französischen Tierzuchtinstituts „Institut de l’Elevage“ durchgeführt.
Alle Herdbuchkälber müssen regelmäßig im Abstand von 2-7 Monaten gewogen werden. Jedes Kalb wird mindestens zweimal (die meisten Tiere öfter) vor dem Absetzen von CONVIS oder vom Züchter selbst gewogen. Zusätzlich werden alle Kälber beim Absetzen bewertet („Pointage“). Bei der Bewertung werden 19 Körpermerkmale von einem in Frankreich ausgebildeten und jährlich geprüften „Pointeur“ benotet. Die einzelnen Noten ergeben getrennte Gesamtnoten für Bemuskelung, Rahmen, Fundamente und Futterzustand. Neu ist die Bewertung des Temperaments der Tiere, die sowohl bei der Techniker-Wiegung als auch bei der Exterieurbewertung ermittelt wird. Aus den Gewichten werden Standardgewichte für vier und sieben Monate gerechnet. Das Geburtsgewicht wird vom Züchter selbst über die Geburtskarte gemeldet. Bei den Gewichten ebenso wie bei den Geburtsdaten, welche vom Züchter selbst ermittelt werden, werden vom Zuchtverband Stichproben kontrolliert.
Diese dienen neben der Eigenleistungsprüfung hauptsächlich zur Zuchtwertschätzung der Eltern.
Über die Hälfte aller Tiere (56 %) verlassen nach dem Absetzen den Betrieb, auf dem sie geboren wurden und stehen somit in den meisten Fällen nicht mehr zur Verfügung, um irgendwelche Leistungskriterien zu messen. Somit ergibt eine spätere Leistungskontrolle nur ein genaues Bild der Vererbung, wenn diese Selektion auch in den Zuchtwerten berücksichtigt wird.
Seit einigen Jahren fließen auch die Schlachtergebnisse (Schlachtalter, -gewicht und Schlachtkörperklassifizierung) der Tiere in die Zuchtwertschätzungen ein. Z.Z. sind allerdings noch sehr wenig Bullen in diesem Kriterium geprüft.
Seit 2009 können die weiblichen Tiere auch nach dem Absetzen regelmäßig gewogen werden. Seit einigen Jahren werden die tragenden Färsen nochmals bewertet. Dies ergibt ein genaueres Bild der Exterieurvererbung eines Bullen. Wenn in einigen Jahren genügend Daten der Wiegungen und Exterieurbewertungen zur Verfügung stehen, werden diese auch zur Zuchtwertschätzung genutzt.
Seit 1997 haben die besten Limousin-Jungbullen aus Luxemburg Zugang zur Stationsprüfung in Lanaud. Hier werden jedes Jahr die besten Jungbullen des Jahrgangs einer Eigenleistungsprüfung unterzogen. Somit ist diesen Bullen der Weg zu sämtlichen Stufen des Selektionsprogramms offen (Natursprung, künstliche Besamung).
Die Resultate dieser Leistungsprüfung und der Zuchtwertschätzung stehen Ihnen als potentiellem Ankäufer in jedem Luxemburger Limousin-Herdbuchzuchtbetrieb zur Verfügung.
Falls Sie als Limousin-Züchter oder -Produzent an einer leistungsmäßigen und somit ökonomischen Verbesserung Ihrer Herde interessiert sind, sollten Sie auf diese wichtige Hilfe nicht länger verzichten.
Wie jedes Jahr veröffentlichen wir die aktuellen IBOVAL-Zuchtwerte der im letzten Jahr aktiven Luxemburger Bullen der Rassen Aubrac, Blonde d‘Aquitaine, Charolais und Limousin. Hier finden Sie auch die Listen der besten Kühe der Rassen Aubrac, Blonde d'Aquitaine und Limousin.